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Der Architekt Wilhelm Haller

Interviews mit einer Initiatorin des Projekts Kaufhaus Joske


Briefwechsel zwischen den Gebrüder Joske und dem Architekten Wilhelm Haller

frei nach Originalunterlagen und Plänen
von Carolin J.


Brief 1

Leipzig, den 04. Februar 1927


Sehr geehrter Herr Haller,

Seit wir, Julius und Hans Joske, 1924 das von unserem Vater gegründete Handelsunternehmen Kaufhaus M. Joske & Co. in der Karl-Heine-Straße übernommen haben, denken wir über eine Neugestaltung der Fassade unserer Gebäude nach sowie über den Anbau einer weiterer Verkaufshalle.
Nachdem wir uns zahlreiche von Ihnen entworfene Gebäude im Leipziger Raum angeschaut haben, wie zum Beispiel die Feierhalle auf dem neuen israelitischen Friedhof zu Leipzig, und uns sogleich für Ihren Baustil begeistern konnten, würden wir uns freuen, Sie als Architekten für die geplanten Umbaumaßnahmen engagieren zu können.
Es liegt uns daran, die Fassade auf eine vornehme und ruhige Art zusammen zu ziehen, sie in einem neuen und zeitgemäßen Glanz erscheinen zu lassen, und dass die schreckliche Ornamentik der Pfeiler vollständig verschwindet.
Es wäre uns angenehm die genannten Wünsche zur Neugestaltung bis zum Weihnachtsgeschäft diesen Jahres zu realisieren. Des weiteren planen wir unser Verkaufsareal zu vergrößern. Dabei würde es sich um einen Erweiterungsbau in der Ziegelstraße handeln. Auch hier würden wir sehr gerne mit Ihnen kooperieren. Da wir von Ihren bisherigen Arbeiten überzeugt sind, können wir uns vorstellen, Ihnen freie Hand bei der Umsetzung der Gestaltung zu lassen. Eine angemessene Vergütung für die erbrachten Leistungen versteht sich von selbst.

Sofern Sie sich eine Zusammenarbeit mit uns vorstellen können, würden wir uns über eine Rückmeldung Ihrerseits freuen.

Hochachtungsvoll
Julius und Hans Joske
Brief 2

Leipzig, den 21. September 1927


Sehr geehrte Gebrüder Joske,

Sie erhalten heute von mir die endgültigen Zeichnungen für die geplanten Veränderungen an der Fassade.
Damit Sie einen Antrag auf Genehmigung für unsere Baupläne an die Stadt Leipzig aufsetzen können, fasse ich Ihnen hiermit die in den letzten Monaten besprochenen Pläne zusammen.
Durch die Neustrukturierung wird erreicht:

  1. Daß die Front, deren Fenster sehr unterschiedlich groß sind, zusammengefasst wird.
  2. Daß die Schaukästen, die jetzt an den Pfeilern kleben, ein Teil des Ganzen werden.
  3. Daß die ovalen und senkrechten Sprossen über den Schaufenstern wegfallen.
  4. Daß die Ornamentik an den Pfeiler entfernt wird.
  5. Daß der obere Architrav in seiner senkrechten Aufteilung Opalgläser zwischen Eichenteilen erhält, die abends diskret beleuchtet werden können. Die Farbauswahl fällt dabei auf blau und weiss.

Die Vorteile, die für das Straßenbild entstehen, sind so augenscheinlich, dass ich keine Probleme bei der Genehmigung durch den Rat der Stadt Leipzig erwarte. Sofern es noch Unklarheiten zu den Bauzeichnungen gibt oder Sie eine Rückmeldung des Baupolizeiamtes der Stadt Leipzig erhalten haben, melden Sie sich bitte umgehend in meinem Büro.

Hochachtungsvoll
Wilhelm Haller



Brief 3
Haller an das Baupolizeiamt des Rates der Stadt Leipzig

Leipzig, den 01. November 1927


In Bezug auf den genehmigten Ladenumbau Kaufhaus M. Joske, Leipzig-Plagwitz, Karl-Heine-Straße 43/45 und Ziegelstraße 1, teile ich höflichst mit, daß er heute am 01.November begonnen wird.

Hochachtungsvoll
Wilhelm Haller
Brief 4
Haller an den Rat der Stadt Leipzig, das Baupolizeiamt

Leipzig, den 05. Dezember 1927


Die Änderungen der Schaufenster und Reklameschrift an der Geschäftsfront des Warenhauses M. Joske, Leipzig-Plagwitz, Karl-Heine-Straße 43/45 und Ziegelstraße 1 sind fertiggestellt. Ich bitte höflichst um die baupolizeiliche Abnahme.

Hochachtungsvoll
Wilhelm Haller


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